Wilhelm von Türk
Carl Christian Wilhelm von Türk (* 8. Januar 1774 in Meiningen; † 30. Juli 1846 in Klein Glienicke) war Jurist und Pädagoge
Türk war der jüngste Sohn des Kammerpräsidenten von Türk und dessen Ehefrau Maria von Bibra.
In seiner Geburtsstadt besuchte er zunächst die Schule der dortigen Freimaurerloge.
Als 1780 seine Mutter starb, kam Türk zu seinem Onkel, dem Oberjägermeister von Bibra nach Hildburghausen und wurde dort zusammen mit seinen Cousins durch Hauslehrer erzogen.
„Gutes tun und dabei nicht müde werden“
war der Leitspruch des späteren Potsdamer Regierungs- und Schulrates Carl Christian Wilhelm von Türk.
1791 | mit 17 Jahren Aufnahme an der Universität Jena zum Studium der Rechtswissenschaften |
1794 | Kammerjunker am Hof des Herzogs von Mecklenburg-Strelitz; Studium der pädagogischen Literatur |
1802 | mit 28 Jahren übernahm er auf eigenen Wunsch die Leitung der Schulangelegenheiten im Herzogtum; Kennenlernen der Schulreformpläne von Johann Heinrich Pestalozzi |
1804 | Zusammentreffen mit Pestalozzi und Studium dessen Methoden;Ich habe also hier nur zu erwähnen, dass der Aufenthalt im Institut zu Buchsee und das Studium der Pestalozzischen Methode entscheidend für mein Schicksal wurden; denn hier wurde mir klar, daß einzig auf dem Wege eines vernünftigen Jugend-Unterrichts ein besseres Geschlecht gebildet werden könnte und dass ein solcher Unterricht möglich ist. (Wilhelm von Türk) |
1805 | Justiz- und Konsistorialrat am Hofe des Herzogs von Oldenburg; Schulunterricht nach der Methode Pestalozzis (wichtige Eigenschaften die W. von Türk hervorhob waren: Menschlichkeit, Unbefangenheit, Anspruchslosigkeit, Offenheit, Güte, Hingebung und Treue, frei von Standesanmaßungen der Eitelkeit, des Ehrgeizes, der Selbstsucht); umfangreiche Reisen in die Schweiz, nach Moskau und St. Petersburg |
1806 | Heirat mit Wilhelmine von Buch |
1808 | Aufgabe des Amtes in Oldenburg nach Differenzen mit dem Herzog; Wechsel in eine Anstalt Pestalozzis in der Schweiz |
1815 | Regierungs- und Schulrat in Frankfurt (Oder); Weiterbildung von Lehrern; Schaffung einer Schullehrer-Witwenkasse |
1816 | Regierungs- und Schulrat in Potsdam; Aufbau eines Schullehrerseminars mit 60 Seminaristen in Potsdam; Gründung des »Civil-Waisenhauses« für Kinder; Schaffung der Baugewerkschule; Bau der Schwimmanstalt an der Havel und des Turnplatzes am Brauhausberg; Gründung einer »Kinderbewahranstalt« am Neustädter Tor in Potsdam; Schaffung eines Wohltätigkeitsvereins mit Suppenverteilung; Stiftung der »Waisen-Versorgungs-Anstalt« in Klein Glienicke; Gründung des Elisabeth-Stiftes in der Potsdamer Charlottenstr. 67 als »Rettungsanstalt« für verwahrloste Mädchen; Errichtung der Friedensgesellschaft |
1828 | Bestrebungen zur Wiederbelebung des Seidenbaus und zu diesem Zwecke der Pflanzung von Maulbeerbäumen und gleichzeitige Bemühungen zur Verbesserung der finanziellen Lage der Schullehrer |
1838 | Ernennung Wilhelm von Türks zum Ehrenbürger der Stadt Potsdam |
1846 | Wilhelm von Türk starb am 31. Juli 1846 in Klein-Glienicke und wurde dort auf dem Friedhof in der Familiengrabstätte beigesetzt;Wenn ich dereinst hingegangen sein werde, so pflanzt auf mein Grab einen Maulbeerbaum, fünf Rosenbüsche und einen Veilchenstock als Symbol für meine sieben Kinder.(Wilhelm von Türk in Erinnerung an seine sieben in Potsdam von ihm gegründeten Stiftungen und Werke) |
(siehe auch http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Türk,_Wilhelm_von)